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Artikelnummer: DLF204747

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Patient Massenmörder
Der Fall Ernst Wagner und die biopolitischen Diskurse
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Patient Massenmörder
Preis:24,00 €
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AutorRolf van Raden
Verlag:Unrast Verlag
Unrast Verlag
ISBN-10:3-897717-54-9
ISBN-13:978-3-897717-54-1
Seitenanzahl:184
Erscheinungsdatum:2009
Zustand:neu
Art:Buch, broschiert
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Ernst Wagner, Hauptlehrer aus Degerloch bei Stuttgart, tötete in der Nacht vom 3. auf den 4. August 1913 seine Frau und seine vier Kinder. Anschließend erschoss er neun weitere Menschen und verletzte elf schwer. Bis 1938 fristete er sein Leben in einer psychiatrischen Anstalt. Immer wieder stellte er fest, dass er nicht bedauere, seine Kinder getötet zu haben, da sein ganzes Geschlecht entartet sei.
Darin traf sich seine Rede mit der seines Arztes: Robert Gaupp, Leiter der Universitätsnervenklinik Tübingen, machte Ernst Wagner zu seinem Fall und entwickelte an ihm die Lehre von der echten Paranoia. Parallel dazu forderte der angesehene Mediziner als Befürworter von Eugenik, Rassenhygiene und Zwangssterilisation schon 1920 die ›Vernichtung lebensunwerten Lebens‹.
Die Studie untersucht das Geflecht biopolitischer Diskurse, in dem sich der Mörder und sein Arzt gemeinsam bewegten. Erstmals werden die den Fall bis heute begleitenden Schriftdokumente aus Presse, Politik und Wissenschaft erfasst und kritisch kommentiert. Ausgehend vom Fall Wagner weist der Autor nach, wie die Psychiatrie systematisch die Reichweite ihrer Diskurse ausdehnte, bis im Nationalsozialismus schließlich eliminatorische ärztliche Praktiken möglich wurden. Der Täter Ernst Wagner und seine Psychiater erscheinen somit als Referenzfiguren eines Jahrhunderts der Biopolitik.